Dienstag, 20. Januar 2015

CMT 2015 / Träumen darf man ja


Als Fahrer eines kleinen WOMO schaut man natürlich auch mal gerne nach den großen Brüderchen.
Wie soll ich sagen. Ein WOMO muss für den Besitzer und dessen Ansprüchen und vor allem für die jeweiligen Ansprüche passen. Und bei allen Aspekten darf man natürlich auch nicht das Alltagsleben vergessen und ob ein Fahrzeug zum normalen Alltag passt.
Hier ein kurzer Blick auf 2 große Brüderchen.








Nun kann man zu diesen Womos, die bei einem Preis so um die 340.000 € liegen auch gleich einen sogenannten Buggy mitkaufen.
Aber das Geld können wir ja schon mal sparen.
Der Gedanke mit so einem Teil mal Europa zu durchqueren fasziniert mich schon irgendwie.
- Träumen darf man ja -

DON BÄRTRO

Sonntag, 18. Januar 2015

Mobiles Raptorennest

 
Da fragt der Peter, meistens auch bereits Monate vor dem Treffentermin: „Kommt ihr auch?“
Wir müssen dann immer einwenden, dass wir es erst ein, zwei Tage vorher sicher wissen können. Das Wetter muss immer stimmen. Schliesslich ist Raptor äusserst wasserscheu, bekanntlich ohne Deckel für die Insassen.

Unser neuester Zuwachs schiebt Solches nun beiseite. Schön praktisch zu bedienen, windschnittig und optimal für frühe Zusagen auf Peters Fragen. Natürlich mussten wir noch eine persönliche Note anbringen. Grafik zeichnen am PC, als Bilddatei an ein Online-Posterservice schicken und die erhaltenen Klebefolien aufbringen. Eigentlich ganz einfach. Nun ist es bereit, das mobile Raptorennest.

























Damit rollen wir nun an die zahlreichen Termine. Ist Raptorenwetter, öffnen wir die Haube. Und sonst ist halt das Blech mit im Konvoi. Insofern, sorry, wir drohen euch also damit, öfter mit dabei zu sein…

Küsu und SIlvia
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Hi Küsu, danke für die ersten Fotos vom Raptorennest. Und diese Art von Drohungen lassen sich die Buggyfreunde gefallen.
Peter

Donnerstag, 15. Januar 2015

Neuaufbau Eagle von Markus und Sivia

Ein seltener englischer Adler wird vor dem Aussterben bewahrt


Die Engländer sind bekannt für ihre Kitcars. Eine solche Firma nannte sich Eagle Cars Limited, tummelte in Lancing, West Sussex. 1981 wurde ein Sportwagen mit Flügeltüren auf den Markt gebracht. Das Ganze basierte auf einem Käfer-Fahrgestellt. Ein paar Jahre später wurde dies so geändert, dass mit einem eigenen Fahrgestell und Frontmotor verfahren wurde.




Wir haben in der französischsprachigen Schweiz, in der Nähe von Delémont, ein Exemplar mit Käfer-Fahrgestell aufgetrieben. Nicht sehr gross reparaturbedürftig zwar, doch soll es als Basis dienen, um erneut einige Anpassungen nach unserer Vorstellung umzusetzen.

Das Fahrgestell datiert von 1969. Entsprechend der hiesigen Gesetzgebung, bleibt dies auch dann so, wenn am Aufbau Änderungen vorgenommen werden – sofern der Umbau vor 2008 vorgenommen wurde. Seither gilt eine andere Vorgabe. Der Umbau zum Eagle SS erfolgte Anfang der Achziger Jahre. Das macht die Sache also deutlich einfacher.

Allerdings, es galt nachzuweisen, dass der Umbau vor 2008 erfolgte. Somit war die Suche nach der Geschichte eröffnet. Aber erstaunlich, was sich alles finden lässt. Ich kenne die Besitzerin des vormaligen Käfers, den Umbauer – sogar das Haus, in dem der Umbau erfolgte. Auch der erste Prüfbericht tummelt sich in der Sammlung. Der erste Eagle-Besitzer konnte kennengelernt werden. Er hat sogar Videomaterial nachgereicht. Der Zweitbesitzer war ebenfalls sehr hilfsbereit mit Unterlagen und Bildmaterial. Der Drittbesitzer hatte den Wagen nur kurz und hinterliess uns ein Knöllchen und einen besorgniserregenden Arztbericht im Handschuhfach. Diesen Eagle-Besitzer konnten wir nicht wiederfinden. Nach ihm wurde der Wagen über zwei Garagen im Jura in unsere Hände gebracht.

Bei der Abholung war das Wetter nicht gerade freundlich mit unserem Zuwachs. In der heimischen Garage dann wurde Eagle zerlegt. Das Auto ist tatsächlich in vergleichsweise gutem Zustand. Alle Teile sind vorerst eingelagert. Noch fehlt uns die Ruhe um das Projekt zügig durchzuziehen.


Immerhin, wir haben uns um neue Sitze bemüht, eine neue Frontscheibe aufgetrieben und die Front- sowie Heckbeleuchtung beschafft. Ist doch ein Anfang, Was noch nicht so richtig geklappt hat, ist die Sache mit den Rädern. Die Karosserie hat üppige Ausmasse. Dadurch stehen die vorhandenen Räder dann doch etwas verloren tief in den Radhäusern. Noch sind wir auf der Suche nach entsprechenden Sohlen.




Momentan stehen verschiedenen Entscheide auf privater Seite an. Das betrifft auch die Verfügbarkeit einer Werkstatt. Deshalb ist der Beginn der Restauration noch offen. Aber der wird kommen. Und mit ihm auch Bericht über den weiteren Verlauf. Demnächst hier in diesem Theater, äh Blog J

Küsu und Silvia

Na da kann man sich darauf freuen, was wir vom Eagle noch hören werden

Freitag, 9. Januar 2015

Phönix aus der Asche

 














Gut restaurierter Buggy (angebrannt) abzugeben.

Die ersten Gedanken sind selten die besten. Jedenfalls schien der Ausflug im Januar 2011 das Ende einer Verbindung mit einem Buggy zu bedeuten. Die Flammen züngelten an zwei Brandherden im Motorraum, versengten in Windeseile Teile des Heckbereichs. Zum Glück könnte ein nachfolgender Autofahrer einen grösseren Feuerlöscher aus seinem Kofferraum ziehen.

Zurück in der heimischen Garage dann eine erste Bestandsaufnahme: Viel Löschpulver, viel Teile am Motor erneuern, neue Heckleuchten und eine neue Lackierung fällig. Eigentlich wenig Schaden.

Also erst mal das Heckrestaurieren. Da kann es nicht schaden, gleich neue Lichter einzupassen. Oder gleich das ganze Heck neu gestalten? Wenn aber eh eine Komplettlackierung fällig wird, könnte dann nicht auch an der Front was angepasst werden? Sowieso, an die Elektrik hinter dem Armaturenbrett komm ich doch kaum ran… Und an den Motor sowieso, gleich wie an die Vorderachse. Auch die Bremsen sind doch mit den vier Trommeln und dem Einkreissystem eh zu verbessern. Ausserdem, man könnte im Innenraum etwas mehr Platz für meine Statur schaffen…

So mehrten sich die Gedanken. Letztlich dann der Entschluss, doch gleich etwas ganz Neues aufzubauen. Das müsste doch zu schaffen sein.

Also die Gedanken ordnen, Bilder malen und letztlich auch in Skizzen zu Papier bringen. Böse soll es aussehen und deutlich servicefreundlicher. Bisschen mehr Dampf kann auch nicht schaden. Erste Teile wie die Rückleuchten und Scheinwerfer waren bald gefunden. Die Sitze auch. Für die Mechanik eh. Eine grosse Rolle Glasfasermatte sowie fünf Fässer Laminierharz und ein Kanister Härter in die Garage getragen. Ein Schweissgerät beschafft. Etliche dünne Faserverbundplatten und Kartonbögen gesammelt. Ach, das ganze Verbrauchsmaterial und die Werkzeugmaschinen hätten locker einen Lieferwagen gefüllt. Glaube, die Hälfte der Kosten war vor allem für das ganze Hilfsmaterial aufzuwenden.

Recht rasch fiel der Startschuss bzw. wurde mal das Heck abgetrennt. Mit Holzlatten, Faserplatten, Karton und Klebeband wurde die Karosserie geformt. Immer wieder wurde die Form ergänzt und abgeändert. Manchmal auch tagelange Arbeit einfach wieder abgerissen und von neuem begonnen. Es wurde auf eine Harmonie geachtet. So sind die einzelnen Elemente der Karosserie stets drei Mal vorhanden und dreieckig ausgeführt. Die Sicken an den Flanken fluchten in einer Linie über die verschiedenen Elemente. Selbst die Form der Bügel hinter den Sitzen wiederholt sich in der Formgebung des Schaltknaufs. Der Innenraum dann ist mit sechseckigen Figuren sowie mit Rippen ausgeführt.

 





Keine Kompromisse. Dieser Vorsatz war manchmal ein Elend. Aber dringend nötig, um nicht das Erstbeste als für genügend zu betrachten. Denn dann ist späterer Frust garantiert.

Das Ganze dann im Positivverfahren von Hand laminiert. Als die Karrosserie in einem Stück soweit mal vorbereitet war, konnten die verschiedenen Öffnungen gesägt werden. Die vordere Haube sollte sich nach vorne Klappen, das Heck als Ganzes weit öffnen lassen. Die Möglichkeit eines Kofferraums wurde genutzt. Und vor dem Armaturenbrett eine Klappe vorgesehen, unter der die ganze Elektrik leicht zugänglich bleibt.
 


Die Fronthaube wurde innen mit einem Rohrgestänge verstärkt. Dieses Gestänge war der stabile Teil, an dem die Scheinwerfer, Scharniere und Verschlüsse befestigt wurden. Die Haube selbst diente der Verkleidung. Das Heck bekam mehrere Scharniere, da diese das Gewicht des Teils halten mussten. Das Anpassen all der Hauben und Klappen erforderte Geduld.

 
Das Schleifen und Spachteln wurde nicht zum Exzess geführt. Schliesslich soll Raptor einen lebendigen Eindruck machen. Bewusst sind Verletzungen" der Karosserieoberfläche belassen worden. Zusammen mit der Bemalung erzeugt dies den Eindruck einer gezeichneten Haut. Und: Schliesslich hat Jeder eine glatte, glänzende Oberfläche an seinem Auto. Raptor soll anders sein.

Etwas unglücklich fiel der Zeitpunkt der Lackierung in den Winter. Zu kalt also um in der unbeheizten Garage Farbe aufzutragen. So wurde die Karosserie über den Balkon im Hochparterre und diagonal durch das Fenster ins Wohnzimmer verfrachtet. Warm und trocken genug also. Die Hammerschlagfarbe wurde mit Rollen aufgetragen. Nach der Trocknung das ganze Auto abgeklebt, das Muster aufgezeichnet, ausgeschnitten und dann mit einem leicht dunkleren Ton aufgebracht.


 



Ebenfalls in der Winterzeit wurde das Kunstleder für den Innenraum genäht. Auch eine Arbeit in der warmen Stube und nicht in der kalten Garage. Obwohl dort doch auch die Technik angegangen wurde. Die Bremstrommeln wichen einer kräftigen Scheibenbremsanlage samt Umbau auf das nun eh nötige Zweikreisbremssystem. Ebenso wurde das Fahrgestell gleich aufgehübscht und die Sitzhalterung nach hinten verschoben. Noch eine Verlängerung der Lenksäule gefertigt sowie die gekürzte Frontscheibe in Auftrag gegeben.



Als die Temperaturen wieder nasentropfenfreies Arbeiten in der Garage ermöglichten, ging es an den Neuaufbau. Teil um Teil wurde zum Ganzen zusammengefügt. Die ganze Elektrik neu verlegt und gleich noch die Gimmicks wie Beleuchtung für die Rippen in den Flanken oder den Raptorschriftzug in der Abdeckhaube zur Elektrik angebracht. Eine satte Beschallung durfte auch nicht fehlen. Schliesslich galt es, den erwarteten Auspuffkrawall noch zu übertönen…


Selbst der Motor konnte nun fertiggestellt werden. Das Gehäuse erfuhr eine tiefgreifende Überarbeitung, um die grossen Zylinder und weit greifende Kurbelwelle aufnehmen zu können. Spitze Nockenwelle, weiter übersetzte Kipphebel, verstärkte Ventilfedern, grössere Ölpumpe, externe Ölkühler, grosse Doppelvergaser, Entlüftungen, elektrische Benzinpumpe, dicke Auspuffrohre, erleichtertes Schwungrad und straffere Kupplung sollten für etwas mehr Fahrfreude sorgen.

Als alles zusammengesetzt war, kam der grosse Moment des Motorstarts. Doch der Anlasser hatte seine Mühe die deutlich gestiegene Kompression des hubraumerstarkten Motors zu überwinden. Also musste ein untersetzter Anlasser her.
 


 Die erste Ausfahrt verlief zufriedenstellend. So galt es nun, den amtlichen Segen zu erlangen. Raptor trat im Juli 2012, nach eineinhalb Jahren intensiver Bauzeit, zur Fahrzeugkontrolle an. Nun, der Prüfer hatte ordentlich zu tun. Es resultierte die Forderung nach zwei ergänzenden Gutachten.
 
 

 


Das Gutachten für die Karosserieformgebung konnte erteilt werden, wenn die Vorderachse noch abgedeckt wurde. Die Scheinwerfer konnten die Leuchtkraft für das Standlicht nicht genügend aufbringen. So wurde dann die Vorderachsabdeckung mit integrierten Standlichtern nachgereicht. Bei der erneuten Fahrzeugabnahme wurde nichts mehr beanstandet.

Phönix bzw. Raptor war im August 2012 geboren.


 
Bericht von Markus Lüthi